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OM-1 Mark II und M.Zuiko Digitlal ED 150-600mm, f/5.0-6.3 IS |
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Größenvergleich und Gewichte incl. Kamera OM-1:
M.Zuiko 150-400, f/4,5 = 2,77 kg incl. Lens Coat
M.Zuiko 150-600mm, 5.0-6.3 = 2,82 kg |
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Ende Januar 24 hat OM-DS sowohl eine neue Kamera als auch ein neues Objektiv
vorgestellt. Die OM-1 Mark II und das M.Zuiko Digital ED 150-600mm f/5.0-6.3 IS.
OM-DS/Hamburg hat mir diese Kombination für vier Wochen zum Testen zur
Verfügung gestellt. Dafür Dank an OM-Digital Solutions.
Mein besonderes Interesse galt dem neuen Objektiv, welches nun die längste
Brennweite im Objektiv-Portfolio darstellt. Dieses Objektiv ist keine reine OM-DS
Entwicklung. Angeblich wurde es in Zusammenarbeit mit Sigma entwickelt.
Das Objektiv bekam aber nicht nur einen anderen Kameraanschluss, sondern wurde
an mehreren Stellen modifiziert.
Insbesondere die Bildstabilisation wurde auf OM-Standard erweitert. So hat dieses
Objektiv, im Gegensatz zum 100-400mm, f/5.0-6.3, den sogenannten Dual-IS
bekommen. Das heißt, dass die Objektivstabilisation mit der Stabilisation der
Kamera zusammenarbeitet.
Laut OM-DS ergibt das einen Faktor von 7 EV an der kurzen Brennweiteneinstellung
und 6 EV in Telestellung.
600mm, KB-Äquivalent gleich 1200mm, ist eine ideale Brennweite für die
Wildlife- und Vogelfotografie. Ich betreibe recht häufig diese Fotografie aus
Ansitzen und Tarnzelten heraus. Da kann ich den Abstand zum Motiv nicht selbst
bestimmen und die Brennweite kann oft nicht lang genug sein, um mein Motiv
einigermaßen Formatfüllend auf den Sensor zu bannen.
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Lichtstärke und Brennweite:
Ein Vergleich zwischen den langen Brennweiten des Systems relativiert die vermeintlich schwache Lichtstärke des Objektivs: |
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M.Zuiko Digitlal ED 150-600mm, f/5.0-6.3 IS
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M.Zuiko 300mm f/4.0 = |
300mm, f/4.0 |
bei 150mm |
f/5.6 |
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M.Zuiko 300mm + MC 14 = |
420mm, f/5.6 |
bei 200mm |
f/5.6 |
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M.Zuiko 300mm + MC 20 = |
600mm, f/8.0 |
bei 300mm |
f/5.9 |
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bei 400mm |
f/6.1 |
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M.Zuiko 150-400mm f/4.5 = |
400mm, f/4.5 |
bei 500mm |
f/6.3 |
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M.Zuiko 150-400mm + TC = |
500mm, f/5.6 |
bei 600mm |
f/6.3 |
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M.Zuiko 150-400mm + MC 14 = |
560mm, f/6.3 |
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M.Zuiko 150-400mm + MC 20 = |
800mm, f/9.0 |
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Insbesondere bei der Fotografie auf Kleinvögel sind 600mm ein nicht zu verachtender Vorteil.
Um einen etwa sperlingsgroßen Vogel formatfüllend abzulichten, beträgt der Aufnahmeabstand bei 600mm Brennweite (MFT) ca. 6m. |
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Die optische Qualität des Objektivs in bei allen Brennweiten sehr gut. Am langen Ende und f/6.3 hilft eine leichte Abblendung, um die Qualität zu halten.
Insbesondere das Zusammenspiel des Objektiv-IS mit dem IS der Kamera ermöglicht Aufnahmen mit 600mm aus der freien Hand.
Das ist schon sehr beeindruckend!
Die folgenden Beispiel-Bilder wurden alle aus der freien Hand fotografiert, Kamera OM-1:
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Für eine vergrößerte Darstellung auf das Bild klicken: |
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Was mich etwas stört:
Der Stativfuß ist zwar "ArcaSwiss" kompatibel aber ich empfinde ihn als zu kurz.
1. liegt er nicht so sicher in der Hand, wenn man das Objektiv
daran trägt und
2. lässt sich die Kamera-Objektiv-Kombination nicht sehr gut
austarieren, sollte man die Kombination auf einem Stativ nutzen.
Abhilfe schafft evtl. ein längerer Ersatzfuß aus dem Zubehörhandel.
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Im Gegensatz zur OM-1 hat sich das Gehäuse der OM-1 Mark II nicht verändert.
Lediglich die Einstellräder sind nun gummiert, was eine etwas bessere Haptik verspricht. Zubehör welches an die OM-1 passte ist auch weiterhin mit der
OM-1 Mark II kompatibel, incl. der Akkus.
Was hat sich geändert im Gegensatz zur OM-1:
- Verdoppelter Pufferspeicher
- Die Löschtaste kann nun auch als Menü-Taste programmiert werden.
- Verbesserter Autofokus bei der Genauigkeit, Motiverkennung und Motiv-Verfolgung.
- Die Motiv-Erkennung wurde auf "Menschen" ausgeweitet.
- Bei SH2 kann nun auch eine Bildfolge von 12,5 fps und 16,7 fps gewählt werden.
- Eine neue Live-GND-Funktion (Grauverlaufsfilter bis ND8) wurde hinzugefügt.
- Die Live-ND-Funktion wurde auf ND128 statt ND64 erweitert. |
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Da ich sehr viel, in der Vogelfotografie, mit Serienbildfunktion und "C-AF mit Vogelerkennung" fotografiere, galt natürlich mein Interesse
den Verbesserungen in diesem Bereich. Und hier hat die OM-1 Mark II deutlich zugelegt.
Bei Action-Aufnahmen findet der AF das Motiv erheblich schneller, präziser und bleibt förmlich am Motiv "kleben".
Auch lässt der AF sich sehr viel weniger vom Hinter- oder Vordergrund ablenken. Ich konnte Aufnameserien erstellen, bei denen kaum
ein Bild unscharf war.
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Es ist schon erstaunlich wie gut die Vogelerkennung auch funktioniert, wenn der Vogel von Ästen verdeckt wird oder vor einem
kontrastreichen Hintergrund sitzt. Mit wenigen Ausnahmen hat der Autofocus den Vogel erkannt und scharf gestellt. |
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Mein Fazit nach einer 4wöchigen Testphase:
Das Objektiv liefert sehr gute und scharfe Bildergebnisse und lässt das Herz eines Naturfotografen höher schlagen.
Es ist eine gute, preiswerte Alternative
für Fotografen, die die Investionen für das 150-400mm f/4,5 scheuen aber dennoch eine lange Brennweite benötigen und Wert auf Qualität legen.
Wer in dieses Genre der Telefotografie einsteigt, sollte sich allerdings bewußt sein, dass es schon ein wenig Übung und Erfahrung bedarf, um zu guten
Bild-Ergebnissen zu kommen.
Da ich mit meinem 150-400mm f/4,5 Objektiv bestens aufgestellt bin, benötige ich das neue 150-600mm Objektiv allerdings nicht.
Anders sieht es bei mir mit der neuen OM-1 Mark II aus. "Das Bessere ist des Guten Feind"!
Und so hat die OM-1 Mark II bereits den Weg in meine Kameratasche gefunden.
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